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Cordillera Apolobamba

Die Cordillera Apolobamba ist ein nationales Schutzgebiet das gegründet wurde, um die natürliche und kulturelle Vielfalt des äußersten Nordwestens des Departements La Paz zu bewahren. Das Gebiet besteht aus zwei der reichsten Öko-Regionen Südamerikas: Den Anden und dem Amazonasbecken. Die aus den Amazonas-Regenwäldern aufsteigende Feuchtigkeit kollidiert mit dem Apolobamba-Gebirge, und der resultierende Regen in den nordöstlichen Tälern bietet einen Kontrasreichen Lebensraum zu den trockenen Tälern im Westen. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von ca. 486.000 Hektar und Höhenlagen von 2.800 Metern bis zu 6.200 Metern ü.d.M.
Der ursprüngliche Park wurde 1972 gegründet, um die damals schwindende Vicuña Population zu schützen, und wurde 1977 von der UNESCO zu einem Menschen- und Biosphärenreservat erklärt. In den späten 1990er Jahren wurde das Reservat, das damals als Ulla Ulla Reserva Nacional de Vida Silventre (National Wildlife Reserve) bekannt war, zum Naturraum und integrierter Bewirtschaftungzone Apolobamba umgruppiert. Gleichzeitig wurde es auf seine derzeitige Größe vergrößert, und seit seiner Gründung ist die ursprünglichen Anzahl von 200 Vicuñas aufgrund des Schutzes, den es bietet, auf eine mehr als 10.000 Tiere zählende Population gestiegen. Die Cordillera Apolobamba ist reich an Andenfauna und Flora, die anderswo nur noch selten zu sehen ist. So ist hier neben den Vicuñas, die größte Populationsdichte des Andenkondors in Bolivien zu finden, und Pumas und Andenbären durchstreifen immer noch die abgelegensten Bergregionen.
Neue kommunale Ökotourismus-Projekte im Park, wie der Pacha Trek, bieten den dort lebenden Gemeinden die Möglichkeit, die Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig ihre indigene Kultur, Traditionen, und die natürlichen Ressourcen und Umwelt, zu erhalten.

Die Kallawayas: Die Cordillera Apolobamba ist auch die Heimat der Kallawaya, der berühmten traditionellen Naturheiler der Anden. Seit Jahrhunderten wandern sie durch die Berge der Region um Kräuter und Heilpflanzen aus der großen Vielfalt der Naturräume dieser Region zu sammeln. Lange sind sie zu Fuß über weite Strecken in ganz Südamerika unterwegs gewesen, um Menschen zu heilen. Sie führen auch heilige Rituale zu Ehren von Pachamama, der "Andengöttin" und Mutter-Erde, durch und sagen die Zukunft voraus, indem sie die Kokablätter lesen.
Die Kallawaya-Praktiken, die auch bereits im Dienste der Inka-Herrscher angewendet wurden, existieren in der Region seit Jahrhunderten unverändert. 2003 wurde die Andenkosmovision der Kallawaya von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit erklärt.

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